Oder radeln. Zum größten und schönsten Straßentheater der Welt: dem Still-Leben auf dem Ruhrschnellweg.
Links: Duisburg Still-Leben Ruhrschnellweg Foto: Michael Kneffel
Über drei Millionen Besucher und Bewohner der Metropole Ruhr feierten am 18. Juli fröhlich und friedlich. "Der Wettergott scheint ein Ruhri zu sein", freute sich RUHR.2010-Vorsitzender Fritz Pleitgen, "uns ist ein Ding der Unmöglichkeit gelungen." Sein Geschäftsführerkollege Oliver Scheytt ergänzt:
"Das Zusammenwirken aller Partner hat den Effekt ausgemacht. Hier entsteht eine tolle Energie." Viele Gäste forderten sogar eine Wiederholung. Beim Begegnungsfest der Nationen und Generationen hatte sich das Ruhrgebiet bunt und vital präsentiert.
Mit spektakulären Projekten, aber auch mit sozialen Inhalten und künstlerischen Elementen hatten die Teilnehmer auf der so genannten Programmspur die 20.000 Tische zur Bühne der Alltagskultur gemacht. Auch auf der Mobilspur, wo alles erlaubt war, was keine Räder hat, rollte gut ein Drittel des Gesamtbesucheraufkommens: auf Einrädern und Tridems (Tandems für Drei), Rhönrädern und Rikschas und Kettcars. Mehr Fahrräder auf einen Haufen dürfte die Welt außerhalb Chinas noch nicht gesehen haben, schätzte der ADFC. Wichtiger noch: Polizei und Feuerwehr meldeten trotz des Großbetriebs keine besonderen Vorkommnisse.
Die Verkehrsbetriebe registrierten 100-prozentige Auslastung und meldeten eine weitgehend reibungslose Abreise. Das Medieninteresse war ebenfalls erfreulich. Über 100 internationale Journalisten waren von China über Russland bis Japan und aus den USA angereist, um ein neues Bild einer überraschend anderen Metropole in alle Welt zu verbreiten. Auch im Internet war das Kulturhauptstadt-Ereignis das Topthema: Die meist getwitterten Suchbegriffe des Tages waren A40, Still-Leben und RUHR.2010 – auf den Plätzen eins bis drei. Rund 12.000 Helfer unterstützten das Still-Leben.
Am Morgen hatten Pleitgen und Scheytt das Still-Leben gemeinsam mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Dortmund eröffnet, wenig später ging es für die beiden Geschäftsführer in Duisburg weiter, begleitet von Verkehrsminister Harry Kurt Voigtsberger: per Rad auf der Autobahn – eskortiert von Hunderten von Inlineskatern.
Wenig später sollten die Nutzer der Mobilspur ein Deja-Vu-Erlebnis haben: Nichts ging mehr auf der A40 – Superstau sogar für Fahrradfahrer! Zeitweise mussten die Veranstalter sogar die Zugänge zu den Auf- und Ausfahrten regeln, um für Entlastung zu sorgen. Auch hier die Reaktion: verständnisvoll. Am Abend verließen die Besucher die Bahn nicht nur pünktlich mit offiziellem Veranstaltungsende, sie nahmen sogar ihren Müll mit und rückten die Tische wieder gerade!
Still-Leben Ruhrschnellweg wird unterstützt durch die Hauptprojektsponsoren DB Schenker, EDEKA Rhein-Ruhr und Hellweg sowie weitere Partner wie ADFC, ALBA Group, BARMER GEK, DLR, Entsorgung Dortmund GmbH, Entsorgungsbetriebe Essen GmbH, NOWEDA, Straßen.NRW, THW, Umweltservice Bochum GmbH, VRR und Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR . Offizieller Logistikpartner ist Schenker Deutschland AG.
An der Strecke begleiten die anliegenden Städte Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Essen, Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund das Programm. Für die Unterstützung bei Planung und Umsetzung des aufwändigen Projekts Still-Leben Ruhrschnellweg gilt der Dank darüber hinaus dem Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Regionalverband Ruhr, der Polizei und den Feuerwehren der Städte und des Landes.
Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben. Die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 dankt ihren Hauptsponsoren: Deutsche Bahn AG, E.ON Ruhrgas AG, HANIEL, RWE AG, Sparkassen-Finanzgruppe
Ein Beitrag von Marc Oliver Hänig
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