England

London eye is watching you

Stippvisite rund um das Riesenrad an der Themse


Für Besucher mit wenig Zeit für Sightseeing hat die Weltstadt an der Themse seit der Millenniums-Feier vor 13 Jahren ein großes Rad aufgestellt - das London Eye.



Von vielen Stellen der Stadt, ein klein wenig vergleichbar mit dem Fernsehturm in Berlin, gelangt es ins Blickfeld. Mit seinen 135 Metern trägt es unangefochten den Titel höchstes Riesenrad in Europa. Nur im fernen Asien in China und Singapur sind die Riesenräder noch etwas riesiger.


Park mit Kulisse Riesenrad

Am diesem späten Sonntagvormittag im März versammeln sich tausende Londonbesucher vor den Buckinghampalast, um einige Blicke auf die berühmte Wachablösung zu erhaschen.


Eine Abteilung der königlichen Infanterie (Queen's Foot Guards) marschiert zu Marschmusik vom Buckingham Palace wieder in ihr Quartier der Wellington Barracks.

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Lässt man sich dann vom Touristenstrom in den angrenzenden St. James`s Park treiben, für viele die schönste Grünanlage Londons, wird man bereits am See des Parks vom London Eye beguckt. Hier übernehmen bei vorfrühlingshaftem Wetter allerdings noch zwei Pelikane, ein Kormoran sowie diverse Schwäne und Enten die Hauptrollen bei den Fotomotiven.

Auch vom Südufer der Themse kann man sich diesem Riesenrad ohne Jahrmarkt auf dem Queens Walk sanft annähern. Von der multifunktionalen königlichen Residenz Tower, dem Gefängnis, Waffenlager und Safe für die Kronjuwelen bis zur Modern Tate Galerie, dem riesigen Backsteinbau eines ehemaligen Kraftwerks, lässt es sich mit Touristen aus allen Ecken der Welt wunderbar bummeln. Die Südseite der Themse eröffnet den schönen Blick auf die Skyline von London mit der einzigartigen Mischung zwischen neuen und alten Gebäuden - und nicht zu vergessen dem Millennium-Wheel.


32 profitable Gondeln

Eine weitere Annäherung an das große Rad lässt sich bequem mit einem Themseschiff vollziehen, deren Saison längst begonnen hat und in einer Stunde eine Sightseeing-Runde bis zur Tower-Bridge und zurück absolviert.

Im Life-Kommentar des Londoner Fremdenführers auf dem Schiff nimmt das Riesenrad als eine der größten Attraktionen an der Themse einen Ehrenplatz ein. Er vergisst auch nicht zu erwähnen, dass es eigentlich nur eine begrenzte Zeit von fünf Jahren hier stehen und dann wieder abgebaut werden sollte. Und liefert dann auch einen der Hauptgründe, warum es sich bis heute hier dreht.



Bei der halbstündigen Umdrehung mit etwa 800 Passagieren, die in 32 Gondeln untergebracht sind, - pro Gondel finden bis zu 28 Personen Platz -. werden durchschnittlich 20.000 Pfund eingenommen. Das nennt man schlicht eine Gelddruckmaschine. Gut nachvollziehbar, dass vor einigen Jahren auch in Berlin bereits konkrete Pläne für ein solches Riesenrad am Bahnhof Zoo die Runde machten. Aber Berlin muss ja noch bei einem anderen Großprojekt nachsitzen.


Fliegen ist auch nicht schöner

Durch die geringe Geschwindigkeit von 0,26 Sekunden pro Meter ist sogar der Wechsel der Fahrgäste während der Fahrt möglich. Das Rad hält nur inne, um beispielsweise Rollstuhlfahrer aufzunehmen.

Durch zwei rotierende Ringe, in denen die Gondeln eingelagert sind, befinden sich diese immer in der Waagerechte. Dadurch können die komplett verglasten und klimatisierten Gondeln außerhalb des Rades hängen, sodass ein fast uneingeschränkter Blick möglich wird. Bei optimaler Sicht, so der Betreiber, soll der Passagier vom Riesenrad bis zu 40 Kilometer weit sehen, sogar bis zum außerhalb Londons liegenden Schloss Windsor.

In den Gondeln des Riesenrades sollen Gefühle fast wie im Flugzeug erweckt werden. Deshalb spricht der Betreiber, übrigens über viele Jahre in Anteilen auch die British Airways, nicht von Fahrten, sondern von Flügen. Mittlerweile hat die Merlin Group den Betrieb übernommen.



Teuer, aber es lohnt sich

Es ist kaum überraschend, dass trotz jährlich steigender Eintrittspreise, derzeit Standardticket 19.20 Pfund und für die kleinen Fluggäste unter vier Jahren kostenlos, in der Hochsaison und an Wochenenden Schlange stehen angesagt ist. Seit August 2009 ist gleich neben dem Riesenrad ein Kinosaal eröffnet, in dem der Besucher mit seiner Eintrittskarte einen 3D-Film mit Tag- und Nachtaufnahmen bestaunen kann.

Ein Resümee der Tour per Riesenrad: teuer, Fotos durch Scheiben ist nicht das wahre Erlebnis, aber es lohnt sich.

www.londoneye.com


Autor und Fotos: Ronald Keusch, März 2013



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